Es ist viel los hier in der KIBIS

Neulich bei uns in der Teambesprechung wollten wir einen Termin für das erste Treffen der nächsten neuen Gruppe vereinbaren – und haben keinen gefunden!

Es scheint, als hätte sich viel aufgestaut bei den Initiator*innen und jetzt wollen alle loslegen. Viele Gruppen hatten auch schon einen ersten Termin im März vereinbart. Und dann ist die ganze schöne Energie in den Kontaktbeschränkungen stecken geblieben.

Wir freuen uns darüber, dass nach der langen Zeit nun so viele Themen in der Selbsthilfelandschaft Platz finden. Die Interessierten und Initiator*innen lassen sich von der Unsicherheit, wie und ob Treffen über den Winter möglich sein werden, nicht abschrecken.

So befinden sich Gruppen zu vielen Themen in der Gründungsphase: Kaufzwang, Einsamkeit mitten in der Stadt, Einsamkeit im Quartierstreff Wiesenau, Bipolare Störung, Psychose und Schizophrenie, Depression nach der Tagesklinik, Depressionsgruppe für Männer, Genetisch bedingte Lipoproteinproduktion, Mobbing und Bossing in Neustadt, Schuppenflechte in Neustadt, Vaginismus, Verlassene Eltern…

Bis Anfang Oktober finden sich in jeder Woche zwei bis vier Gruppentreffen, und da sind noch nicht die Gesamttreffen inbegriffen, die (allerdings per Video) auch themenbezogen stattfinden werden.

Wenn wir dann bei den Gründungstreffen dabei sein wollen oder die Treffen hier bei uns im Hof oder (bei kleineren Teilnahmezahlen) im Konferenzraum stattfinden, wird es langsam eng: mehr als eine Gruppe findet keinen Platz und viele andere (Abend-) Termine finden inzwischen auch wieder statt. So puzzeln wir in jeder Teambesprechung neu, damit die Startenergie auch genutzt werden kann.

Für uns wird damit deutlich, dass Selbsthilfe auf Pausetaste nicht funktioniert. Wir alle wissen es ja schon: Selbsthilfe in Gruppen ist hilfreich und sowohl persönlich als auch gesellschaftlich von großem Nutzen – aber diese Dringlichkeit, die im Moment zutage tritt, ist (mal wieder) beeindruckend.

Nie

Das erste Treffen ist geschafft!

Das 1. Treffen der neuen PSO Selbsthilfegruppe Schuppenflechte ist geschafft. Trotz einiger Absagen wegen der Hitze waren 5 Betroffene gekommen, die sich richtig freuten, dass es nun in Neustadt so etwas gibt. Man war sich einig, dass diese nicht ansteckende, üble Hautkrankheit viel bekannter werden muss. Auch der Austausch untereinander wird als enorm wichtig gesehen.

Zwei Betroffene ließen sich sogar Körperteile fotografieren und sind mit einer Veröffentlichung einverstanden, damit bekannt wird, dass diese Autoimmunkrankheit auch so aussehen kann. Mutig die Entscheidung fand ich, aber auch so etwas ist der Gruppe wichtig!!

Das nächste Treffen wurde auch schon festgelegt.

Und es geht doch!

Zu Beginn diesen Jahres haben wir, Lena und Susanne, uns dazu entschlossen in der List eine Selbsthilfegruppe für Fibromyalgiebetroffene zu gründen.

Dank der Hilfe und Unterstützung von Hr. Märtens von Kibis konnten wir, was uns zunächst als unüberwindbar erschien, schnell in die Tat umsetzen. Wir hatten bereits nach kurzer Zeit einen passenden Gruppenraum gefunden, unsere ausgeteilten Flyer wurden mit Interesse angenommen und ziemlich schnell konnten wir uns auf eine kleine Gruppe von fünf Interessierten freuen.

Und dann kam Corona!

Zuerst einmal mussten wir uns selbst sortieren, mussten uns mit den vielen Änderungen und Neuerungen auseinandersetzen, mussten uns eingestehen, dass uns diese Zeit sehr verunsichert.

Ein Kennenlernen in unserer neuen Fibro-Gruppe rückte erst einmal in die Ferne. Zweifel kamen, wie kann es weitergehen, sollte unsere Gruppe, bevor wir überhaupt ein erstes Treffen organisieren konnten, schon zum Scheitern verurteilt sein?

Wir waren uns natürlich bewusst, dass die Gesundheit jedes Einzelnen und die Rücksichtnahme auf unsere Mitmenschen im Vordergrund stehen musste, aber irgendwie kribbelte es doch und so überlegten wir, was wir tun könnten.

In Zeiten von WhatApp, Skype usw. waren wir uns schnell einig, diese Möglichkeiten zu nutzen. Wir gründeten eine WhatsApp-Gruppe um nähere Kontakte knüpfen zu können. Als nächstes kam dann unser erstes virtuelles Treffen in Form eines Videochats zustande. Es hat zwar nicht gleich alles so geklappt wie wir uns das vorgestellt hatten, aber wir konnten uns wenigstens einmal sehen, uns vorstellen und uns über erste Fragen austauschen. Das war einfach super und gab uns die Motivation “Weiter so!”

Unser zweiter Videochat hat bereits stattgefunden und wir sind sehr zufrieden damit. Wann unser erstes persönliches Treffen sein wird, wissen wir zwar noch nicht, aber wenn Covid-19 uns etwas gezeigt hat – auch wenn unser aller Leben momentan ausgebremst ist, wird es trotzdem nicht zum Erliegen kommen. Wir machen einfach weiter!

Wir möchten euch da draußen motivieren diese Zeit, als eine anzusehen, die unser Leben zwar entschleunigt, aber auch Kraft für Neues schenkt.

“Positiv zu denken bedeutet nicht,
dass man immer glücklich und zufrieden sein muss.
Es bedeutet, dass man auch in schweren Zeiten weiß, dass es wieder bessere Tage geben wird.” (Zeitblüten)

In diesem Sinne grüßen euch ganz herzlich Lena und Susanne fibro-list@web.de