Poetry Slam begeistert 200 Gäste im Pavillon.

Im Rahmen der Aktionswochen des Bündnisses gegen Depression veranstaltete die KIBIS einen Poetry Slam zum Thema Depression. Vier Autor*innen gaben in dieser Dichterschlacht ihre besten Texte zum Besten. Sie erzählten von ihrer eigenen Betroffenheit oder von Depressionen in der Familie oder dem Freundeskreis. Durchgehend wurde immer wieder von Tabu und Akzeptanz gesprochen, bis hin zu eindringlichen resoluten Forderungen an die Gesellschaft und die Politik. Das Publikum lauschte, für einen Slam völlig unüblich, mucksmäuschenstill, nahezu andächtig. Voller Aufmerksamkeit hingen sie den Poet*innen an den Lippen. Erst als der Text nach maximal sieben Minuten (das sind die Vorgaben beim Slam) zu Ende war, erhob sich zaghaft sanfter, aber lang anhaltender Beifall. Wie beim Poetry Slam üblich, gibt das Publikum die Bewertung für die Texte ab. Von möglichen achtzig erreichbaren Punkten erhielten die Lesenden meist über sechzig. Das ist enorm gut beurteilt, meint Jan Egge Sedelies, der diesen Abend moderierte.
Einen Slam zu moderieren, der anspruchsvolle Texte zu einem sehr ernsten Thema darstellt und auf der anderen Seite einen abendliche Unterhaltungswert haben soll, sei schon eine Herausforderung, sagt Sedelies. Aber das Publikum hat genau diesen Spagat mitgemacht. Die Begeisterung für die ergreifenden Texte drückte sich bei der Bewertung in lauten Klatschen und Johlen aus. Die Atmosphäre war absolut stimmig. Nach 90 Minuten und acht Texten gab es ein Kopf-an-Kopf-Rennen von Tabea Farnbacher aus Bochum (die auch in unserer Anthologie „Worte aus der Depression“ vertreten ist) und Tanja Schwarz aus Hannover. Das Publikum entschied bei diesem Finale über die Lautstärke ihres Händeklatschens, aber es war keine Favoritin herauszuhören. Letztendlich hatten wir zwei Siegerinnen! Und das war gut so!

Eine der Siegerinnen: Tabea Farnbacher (Foto Matthias Stehr)

Poetry Slam “Ich und Depression?”

Eine Veranstaltung in Corona-Zeiten durchzuführen ist eine große Herausforderung. Das Bündnis gegen Depression in der Region Hannover nahm sich dieser Herausforderung mit einer Veranstaltungsreihe an. In Kooperation mit „Macht Worte!“ und dem Sozialpsychiatrischen Verbund der Region Hannover haben wir einen Poetry Slam mit Hygienekonzept geplant und auf die Beine gestellt.

Unter Beachtung der Hygiene- und Abstandsregeln durfte der Slam im Saal des Haus der Region mit 50 Gästen stattfinden. Die Anmeldungen liefen per E-Mail über die KIBIS, da die begrenzen Plätze schnell ausgebucht waren, wurde eine Nachrückliste eingerichtet. Dank rechtzeitiger Absagen konnten von der Nachrück-Liste noch 3 Personen am Abend teilnehmen. Am Einlass erschienen dann, von den 50 vorangemeldeten, 47 Gäste. Das passte ideal, denn es kamen noch 3 weitere Gäste und wir mussten so niemanden nach Hause schicken. Somit konnte der Abend vollzählig beginnen.

Nach den Grußworten von Rita Hagemann und Uwe Blanke, dem stellvertretenden Koordinator des Bündnisses gegen Depression in der Rregion Hannover, begann der Abend unter der Moderation von Jan Egge Sedelies. Das Thema Depression wurde während des Abends in seinen verschiedenen Facetten dargestellt. Mit einer guten Mischung aus ehrlich ernsthaften Berichten und Humor gestaltete sich der Abend spannend und kurzweilig.

Uwe Blanke und Rita Hagemann begrüßen die Gäste des Poetry Slams

Beim Slam gingen insgesamt vier Poet*innen an den Start. In zwei spannenden Runden wurden Punkte und Applaus gesammelt, im anschließenden Finale traten dann Kersten Flenter aus Hannover und Tabea Farnbacher aus Bochum an. Per Publikumsentscheid ging Tabea Farnbacher als Siegerin hervor. Neben einem großen Applaus erhielt sie den KIBIS-Infokoffer!

JK