Jetzt hatten wir gerade wieder etwas Fahrt aufgenommen im Team, mit dem Poetry-Slam im Haus der Region und dem 34. Hannoverschen Selbsthilfetag – virtuell – und Schwupps sind die Möglichkeiten Veranstaltungen anzubieten auch schon wieder vorbei für dieses Jahr.
Schade. Den Kinofilm im Raschplatz hätten wir gerne noch gezeigt. Denn gerade jetzt, wo die dunkelsten Tage des Jahres auf uns zukommen, wäre es schön gewesen noch etwas Abwechslung und Unterhaltung anbieten zu können und vor allem damit auch für das Thema psychische Erkrankungen zu sensibilisieren.
Auf NDR gab es ja in der letzten Woche einen Beitrag mit einer Selbsthilfegruppe aus der Region Hannover: https://t1p.de/2f1k zum Thema Selbsthilfe, Psychische Erkrankungen und Covid-19.
Auch weitere Beiträge des NDR beschäftigten sich damit, dass es laut Zahlen der Kaufmännischen Krankenkasse (KKH) in Hannover im ersten Halbjahr 2020 rund 26.700 Fälle von Krankmeldungen aufgrund psychischer Leiden gegeben habe – im Vorjahreszeitraum seien es noch rund 14.600 gewesen. Das ist ein beachtliches Plus von rund 80 Prozent. Bereits im Mai, nach dem ersten Lock down, war von Seiten der Ärztekammer darauf hingewiesen worden, dass zum Beispiel Bewohner*innen von Einrichtungen für Menschen mit Behinderungen und ältere Heimbewohner*innen Gefahr laufen, aufgrund von Isolation und Kontaktbeschränkung, beispielsweise Depressionen zu entwickeln. Hier soll ja nun diesmal, durch schnellere Tests, der Kontakt zur Umwelt für die Heimbewohner*innen aufrechterhalten werden.
Aber die Beschränkungen und Ihre Folgen betreffen uns ja irgendwie alle: wenig Ablenkung von außen durch Veranstaltungen und Aktionen, trübes Herbst-und Winterwetter, wenig erlaubte oder auch mögliche Kontakte zu Familie und Freunden…. Wie schaffen Sie es durch diese Zeit zu kommen?
Ich zünde zuhause immer viele Kerzen an, wenn es draußen zu dämmern beginnt und versuche mir jede Woche einen kleinen Blumenstrauß zu kaufen, um Licht und Farbe um mich herum zu haben. Darüber kann ich mich freuen. Außerdem telefoniere ich wieder öfter und länger mit Freunden und Familie. Einerseits weil ich selbst mehr Lust dazu habe aber auch um alleinlebende Menschen in meinem Freundeskreis jetzt nicht hängen zu lassen. Und irgendwie fällt mir auf, dass ich mit den Gedanken mehr im Hier und Jetzt bin und weniger in die Zukunft plane als ich das sonst von mir gewohnt bin. Und Letzteres tut mir, so stelle ich fest, psychisch sogar ganz gut.
Aber den ausgefallenen Kinofilm wollen wir natürlich trotzdem planen und hoffen ihn 2021 zeigen zu können.
HA