Kommunikation in Corona-Zeiten; Wie kann die SHG in Kontakt bleiben?

Kommunikation in Corona-Zeiten; Wie kann die SHG in Kontakt bleiben?
Vom Alltag in den Lockdown heruntergefahren zu werden, von jetzt auf gleich jegliche Alltagsstrukturen zu verlieren und in Teilen auf externe Unterstützung verzichten zu müssen, stellt für Familien unserer SHG ‚Eltern von Asperger-Autisten‘ zusammen mit ihren ‚besonderen Kindern‘ eine extreme Herausforderung dar. In der aktuellen Situation belasten nicht nur die eigenen Sorgen und Nöte, auch das autistische Kind benötigt in diesen speziellen Zeiten besondere Unterstützung der Familie, um Unerwartetes, Beängstigendes einordnen zu können. An dieser Stelle entsteht dann schnell der Wunsch sich auszutauschen, vielleicht einen Tipp von anderen Familien zu erhalten – schwierig in Zeiten der Kontaktbeschränkungen -. Um einen zeitnahen Informationsaustausch unter den Familien zu ermöglichen, wurde kurzerhand eine WhatsApp-Gruppe ins Leben gerufen. Zunächst schien es auch so, als ob der Stillstand nach Ostern beendet sein könnte. Die Realität sah anders aus, Kontaktbeschränkungen wurden verlängert, Begegnungsstätten blieben weiterhin geschlossen und keine Möglichkeiten, das regulär geplante SHG-Gruppentreffen Anfang Mai durchzuführen. Von den eigenen technikaffinen Kindern war schnell zu erfahren, dass die Oberstufenschüler ihre Gruppenarbeit im Seminarfach über das Videokonferenzsystem ZOOM durchsprechen. „Ganz einfach“, so der Kommentar unseres Sohnes, „ZOOM kannst Du auch nutzen, das ist kostenlos übers Internet verfügbar“. Ach, so etwas gibt es auch? ZOOM, was ist das? Per Google ließen sich die notwendigen Informationen finden, ein ZOOM-Account war schnell erstellt und der erste Test einer ZOOM-Videokonferenz im Familienkreis verlief ohne Probleme. Super! Warum das analoge SHG-Gruppentreffen im Mai nicht auf die digitale Ebene verlegen? Anfang Mai war es dann soweit, der ZOOM-Videokonferenz-Einladungslink wurde verschickt, das Headset am Rechner angeschlossen und der digitale Treff gestartet. Eine kleine Teilnehmergruppe versammelte sich pünktlich zur verabredeten Zeit im ‚digitalen Konferenzraum‘. Alle Teilnehmer waren zu sehen und gut zu verstehen, per zugeschalteter Chat-Funktion konnten sogar Dateien mit allen Teilnehmern geteilt werden. Praktisch und einfach! Normalerweise ist der kostenlose ZOOM-Zugang auf 100 Teilnehmer und 40-minütige Konferenzen beschränkt – in Corona-Zeiten wurde seitens des Anbieters die zeitliche Begrenzung auf 40 Minuten aufgehoben –. Unser nächster, regulärer Gesprächskreis soll im Juni stattfinden. Bis dahin sind die Kontaktbeschränkungen noch immer nicht aufgehoben, daher werden wir wohl wieder auf die digitale Alternative der ZOOM-Konferenz ausweichen. Zur nächsten Videokonferenz treffen sich vielleicht auch mehr Gruppenmitglieder, wenn sich rumspricht, dass es eine praktikable, einfache Möglichkeit ist, als Selbsthilfegruppe im Kontakt und Austausch zu bleiben.
Einziges Manko: Manch ein Gruppenmitglied hätte gerne am digitalen Treffen teilgenommen, war aufgrund des schlechten digitalen Ausbaus – KEINE ausreichende Internetverfügbarkeit – in manchen Teilen der Region Hannover, sowie den weiter entfernten ländlichen Gegenden, von der Videokonferenz ausgeschlossen. Daher der Appell an die Politik: Treibt endlich den Digitalausbau voran!